Genetische Faktoren und Alterung

Die genetische Veranlagung spielt eine wichtige Rolle bei der Alterung. Eine Reihe von Genen wurden identifiziert, die die Lebensdauer und den Alterungsprozess bei verschiedenen Organismen, einschließlich Menschen, beeinflussen. Diese Gene sind an vielen verschiedenen zellulären Funktionen beteiligt, einschließlich DNA-Reparatur, Telomererhaltung, Energieerzeugung und Reaktion auf Stress.

DNA-Reparatur und Genomstabilität:

Gene, die die DNA-Reparatur und die Stabilität des Genoms regulieren, sind entscheidend für die Verhinderung der Anhäufung von DNA-Schäden, die zur Zellalterung führen können. Mutationen in diesen Genen können zu vorzeitigem Altern und zu Krankheiten wie Progerie führen.

Telomererhaltung:

Telomere schützen die Enden unserer Chromosomen und werden bei jeder Zellteilung kürzer. Die Telomerase, ein Enzym, das von den Genen TERC und TERT kodiert wird, kann Telomere wieder auffüllen, wird aber in den meisten menschlichen Zellen nicht ausreichend exprimiert. Mutationen in Telomerase-Genen können zu Krankheiten führen, die durch vorzeitiges Altern gekennzeichnet sind, wie Dyskeratosis congenita.

Energieerzeugung:

Gene, die die Funktion von Mitochondrien – den Kraftwerken der Zelle – regulieren, spielen eine Rolle bei der Alterung. Eine gestörte Mitochondrienfunktion kann zu erhöhtem oxidativem Stress und Zellschäden führen, was den Alterungsprozess beschleunigt.

Stressantwort:

Eine Reihe von Genen sind an der zellulären Stressantwort beteiligt. Diese Gene, darunter die sogenannten Sirtuine, können die Zelllebensdauer beeinflussen und vor altersbedingten Krankheiten schützen.

Insulin- und IGF-1-Signalwege:

Diese Signalwege sind entscheidend für das Wachstum und den Stoffwechsel und haben sich als wichtige Regulatoren der Alterung erwiesen. Veränderungen in diesen Wegen können die Lebensdauer beeinflussen und sind mit Langlebigkeit in verschiedenen Organismen verbunden.

Referenzen:

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