Osteoporose: Jeder Fünfte betroffen!
Die Prävalenz von Osteoporose variiert deutlich zwischen Männern und Frauen und steigt mit zunehmendem Alter.
In einer umfassenden systematischen Überprüfung und Meta-Analyse, die bis März 2020 durchgeführt wurde und Studien ohne zeitliche Begrenzung einschloss, zeigte sich, dass die weltweite Prävalenz von Osteoporose bei älteren Erwachsenen (zwischen 50 und 85 Jahren) 21,7% beträgt. Diese Studie ergab auch, dass die Prävalenz von Osteoporose bei Frauen im Vergleich zu Männern höher ist. In einer spezifischen Analyse wurde festgestellt, dass die Gesamtprävalenz von Osteoporose bei älteren Frauen weltweit 35,3% beträgt, während sie bei älteren Männern 12,5% beträgt. Die Heterogenität der Studien war hoch, was auf Unterschiede in der Stichprobengröße, Stichprobenfehler, Studienjahr oder Studienort zurückzuführen sein könnte. (Global prevalence of osteoporosis….)
In den USA zeigte sich, dass die altersangepasste Prävalenz von Osteoporose an der Femurhals- oder Lendenwirbelsäule oder an beiden Stellen bei Erwachsenen ab 50 Jahren 12,6% betrug. Diese Prävalenz war bei Frauen höher als bei Männern und höher bei Erwachsenen über 65 Jahren als bei Erwachsenen im Alter von 50-64 Jahren. Von 2007-2008 bis 2017-2018 stieg die altersangepasste Prävalenz von Osteoporose bei Frauen von 14,0% auf 19,6%, während bei Männern keine signifikante Veränderung beobachtet wurde. (Products – Data Briefs – Number 405 – March 2021 …)
Diese Ergebnisse zeigen, dass Osteoporose eine signifikante Herausforderung für die öffentliche Gesundheit darstellt, insbesondere bei älteren Erwachsenen, und unterstreichen die Bedeutung von Präventions- und Behandlungsstrategien.
Vitamin D und Calzium
Die Rolle von Vitamin D in Kombination mit Calcium bei der Behandlung von Osteoporose ist ein wichtiges Thema in der medizinischen Forschung. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die kombinierte Einnahme von Vitamin D und Calcium, insbesondere bei älteren Erwachsenen mit schlechtem Vitamin-D-Status und geringer Calciumaufnahme, das Risiko von Hüftfrakturen und anderen großen Frakturen um etwa 20% senken könnte. Dies wird durch eine Meta-Analyse der National Osteoporosis Foundation unterstützt, die auf die Effektivität von Calcium plus Vitamin D bei der Reduzierung des Frakturrisikos hinweist (Weaver et al., 2016, Osteoporos Int).
Interessanterweise zeigen jedoch die grossen Studien von 2017 bis 2020, dass Vitamin D allein bei vitamin-D-versorgten Erwachsenen keine Verbesserung der Knochenmasse, -dichte oder -qualität bewirkt. Die Korrektur eines schweren Vitamin-D-Mangels (<30 nmol/l) verhindert jedoch den altersbedingten Knochenverlust bei Erwachsenen. Wichtig ist hierbei die Feststellung, dass hohe Tagesdosen von Vitamin D (4.000 IU und insbesondere 10.000 IU pro Tag) die Knochenmineraldichte und -qualität verringern könnten (Nature Reviews Endocrinology).
Meta-Analys: Kombination von Vitamin D und Calzium
Eine weitere systematische Übersichtsarbeit und Meta-Analyse von Zhao et al. (2017, JAMA) untersuchte den Zusammenhang zwischen Calcium- oder Vitamin-D-Supplementierung und der Inzidenz von Frakturen bei älteren, in der Gemeinschaft lebenden Erwachsenen. Diese Studien verdeutlichen, dass die Kombination von Vitamin D und Calcium, insbesondere bei älteren Menschen mit Vitamin-D-Mangel, eine wichtige Rolle bei der Prävention von osteoporotischen Frakturen spielen kann.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Einnahme von Vitamin D in Kombination mit Calcium, vor allem bei älteren Menschen mit einem erhöhten Frakturrisiko oder nachgewiesenem Vitamin-D-Mangel, in den meisten aktuellen Leitlinien empfohlen wird. Die optimale Dosis bei Vitamin-D-Mangel bei älteren Erwachsenen sollte mindestens 800 IU pro Tag betragen, jedoch nicht mehr als 4.000 IU pro Tag überschreiten.
Referenzen:
“Global prevalence of osteoporosis among the world older adults: a comprehensive systematic review and meta-analysis”, Journal of Orthopaedic Surgery and Research. Verfügbar unter: josr-online.biomedcentral.com
“Products – Data Briefs – Number 405 – March 2021”, Centers for Disease Control and Prevention (CDC). Verfügbar unter: www.cdc.gov
Weaver CM, Alexander DD, Boushey CJ, Dawson-Hughes B, Lappe JM, LeBoff MS, Liu S, Looker AC, Wallace TC, Wang DD. (2016). Calcium plus vitamin D supplementation and risk of fractures: an updated meta-analysis from the National Osteoporosis Foundation. Osteoporos Int. PMID: 26510847.
Zhao JG, Zeng XT, Wang J, Liu L. (2017). Association Between Calcium or Vitamin D Supplementation and Fracture Incidence in Community-Dwelling Older Adults: A Systematic Review and Meta-analysis. JAMA. PMID: 29279934.
The health effects of vitamin D supplementation: evidence from human studies. Nature Reviews Endocrinology.