Phosphor in der Ernährung

Phosphor in der Ernährung: Bedeutung, Notwendigkeit und Mangelerscheinungen

Phosphor ist ein essentieller Mineralstoff, der in nahezu jeder Zelle des menschlichen Körpers vorkommt und zahlreiche physiologische Funktionen erfüllt (Ehrlich, 2020). Unser Körper benötigt Phosphor für eine Vielzahl von Aufgaben, darunter die Bildung von Knochen und Zähnen, die Speicherung und den Transport von Energie und die Unterstützung verschiedener biologischer Prozesse. In diesem Bericht werden wir uns eingehend mit der Rolle von Phosphor in der menschlichen Ernährung befassen und die Auswirkungen eines Phosphormangels auf verschiedene Bevölkerungsgruppen analysieren.

Phosphor: Ein Überblick

Phosphor ist nach Kalzium der zweithäufigste Mineralstoff im menschlichen Körper und macht etwa 1% des Körpergewichts aus. Rund 85% des im Körper vorhandenen Phosphors befinden sich in den Knochen und Zähnen, wo er zusammen mit Kalzium zur Bildung von Hydroxylapatit beiträgt, einer mineralischen Verbindung, die für die Härte und Festigkeit von Knochen und Zähnen sorgt (NIH, 2021).

Neben seiner Rolle bei der Knochenbildung spielt Phosphor eine entscheidende Rolle bei zahlreichen biologischen Prozessen. Er ist Bestandteil der Nukleinsäuren DNA und RNA, unterstützt die Energieproduktion und -speicherung durch die Bildung von Adenosintriphosphat (ATP) und Kreatinphosphat und ist an der Regulation des pH-Wertes im Körper beteiligt (Combs, 2012).

Die empfohlene tägliche Aufnahme (RDA) von Phosphor für Erwachsene beträgt 700 mg (Institute of Medicine, 1997). Phosphor ist in vielen Lebensmitteln vorhanden, darunter Fleisch, Geflügel, Fisch, Eier, Milch und Milchprodukte, Nüsse, Samen und bestimmte Gemüsesorten. Auch viele verarbeitete Lebensmittel enthalten Phosphor in Form von Lebensmittelzusatzstoffen.

Phosphor in der Ernährung verschiedener Bevölkerungsgruppen

Phosphor spielt in verschiedenen Lebensphasen eine besondere Rolle. Bei Kindern und Jugendlichen ist eine ausreichende Phosphoraufnahme für das Wachstum und die Entwicklung der Knochen von entscheidender Bedeutung (NIH, 2021). Bei Erwachsenen unterstützt Phosphor die Erhaltung der Knochen- und Zahngesundheit und spielt eine Rolle bei der Energieproduktion und der Aufrechterhaltung des Säure-Basen-Gleichgewichts (Institute of Medicine, 1997).

Ältere Menschen können anfälliger für Phosphormangel sein, da die Absorption von Phosphor im Darm mit zunehmendem Alter abnimmt und bestimmte Medikamente, die häufig von älteren Menschen eingenommen werden, wie zum Beispiel Antazida, die Phosphoraufnahme hemmen können (Calvo, 2013). Schwangere und stillende Frauen benötigen mehr Phosphor, um das Wachstum und die Entwicklung des Fötus bzw. Säuglings zu unterstützen (Institute of Medicine, 1997).

Symptome von Phosphormangel

Phosphormangel, auch Hypophosphatämie genannt, ist selten, da Phosphor in vielen Lebensmitteln reichlich vorhanden ist. Ein Mangel kann jedoch bei Menschen auftreten, die eine sehr geringe Gesamtzufuhr an Kalorien haben, bei Alkoholkrankheit, bei bestimmten Stoffwechselstörungen oder bei der Einnahme bestimmter Medikamente, die die Phosphoraufnahme oder -ausscheidung beeinflussen (Ehrlich, 2020).

Die Symptome von Phosphormangel können variieren, je nachdem, wie schwer der Mangel ist. Leichter Phosphormangel kann zu Symptomen wie Müdigkeit, allgemeiner Schwäche, und Unwohlsein führen. Bei schwerem Mangel können Anorexie, Muskelschwäche, Knochenschmerzen und -frakturen, Taubheitsgefühl und Kribbeln, Anämie, erhöhte Anfälligkeit für Infektionen und in schweren Fällen Verwirrtheit und Orientierungslosigkeit auftreten (Berndt & Kumar, 2009).

Phosphor ist ein essentieller Nährstoff, der eine entscheidende Rolle bei zahlreichen physiologischen Prozessen spielt. Eine ausreichende Aufnahme von Phosphor ist wichtig für die Gesundheit von Menschen aller Altersgruppen, und ein Mangel kann zu einer Reihe von gesundheitlichen Problemen führen. Es ist wichtig, dass Einzelpersonen und Gesundheitsfachleute sich der Bedeutung von Phosphor in der Ernährung bewusst sind und Strategien zur Sicherstellung einer ausreichenden Aufnahme anwenden.

Referenzen

Berndt, T., & Kumar, R. (2009). Phosphorus in health and disease. In: P. Coates, M. Blackman, G. Cragg, M. Levine, J. Moss & J. White (Eds.), Encyclopedia of Dietary Supplements (2nd ed., pp. 577–585). CRC Press.

Calvo, M. S. (2013). Phosphorus. Advances in Nutrition, 4(3), 262–264.

Combs, G. F. (2012). The Vitamins: Fundamental Aspects in Nutrition and Health (4th ed.). Elsevier.

Ehrlich, S. D. (2020). Phosphorus. In: J. L. Longe (Ed.), The Gale Encyclopedia of Medicine (6th ed., pp. 3211–3213). Gale.

Institute of Medicine. (1997). Dietary Reference Intakes for Calcium, Phosphorus, Magnesium, Vitamin D, and Fluoride. National Academies Press.

National Institutes of Health (NIH). (2021). Phosphorus: Fact Sheet for Health Professionals. Retrieved from https://ods.od.nih.gov/factsheets/Phosphorus-HealthProfessional/

 

 

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