Rechtliche Rahmenbedingungen und Regulierung von Nahrungsergänzungsmitteln

In der komplexen Landschaft von Nahrungsergänzungsmitteln und Anti-Doping-Bestimmungen gibt es erhebliche Unterschiede in den rechtlichen Rahmenbedingungen und Vorschriften weltweit. Diese werden durch eine Mischung aus nationalen Gesetzen, internationalen Vereinbarungen und Richtlinien von Sportverbänden geprägt. Während Organisationen wie die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) globale Standards setzen, variiert die Durchsetzung und Regulierung von Nahrungsergänzungsmitteln erheblich, abhängig von regionalen Behörden und den jeweiligen Sportverbänden.

Athleten stehen vor der Herausforderung, sich sowohl über die Inhaltsstoffe der von ihnen verwendeten Produkte als auch über die spezifischen Anti-Doping-Regeln, die in ihren Disziplinen gelten, vollständig im Klaren zu sein. Unwissenheit schützt nicht vor Strafe; daher ist es unerlässlich, dass Athleten und ihre Unterstützungsteams proaktiv handeln, um die Einhaltung sicherzustellen und ungewollte Verstösse und daraus resultierende Sanktionen zu vermeiden.

Internationale Dopingrichtlinien

Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) ist eine internationale, unabhängige Agentur, die 1999 gegründet wurde, um Doping im Sport in all seinen Formen zu bekämpfen. Die WADA veröffentlicht jährlich eine Liste verbotener Substanzen und Methoden, die von Sportlern und Sportfachleuten auf der ganzen Welt befolgt werden muss. Der Welt-Anti-Doping-Code ist das Dokument, das den Rahmen für harmonisierte Anti-Doping-Richtlinien, Regeln und Vorschriften innerhalb der Sportorganisationen und unter den öffentlichen Behörden festlegt (World Anti-Doping Agency. (2015). “World Anti-Doping Code”).

Nationale Regulierung von Nahrungsergänzungsmitteln

Die Regulierung von NEM variiert stark von Land zu Land. In den USA beispielsweise werden NEM durch die Food and Drug Administration (FDA) reguliert, aber sie werden nicht so streng wie Medikamente überwacht. Die Hersteller sind dafür verantwortlich, die Sicherheit ihrer Produkte zu gewährleisten und jegliche unsichere Produkte vom Markt zu nehmen (U.S. Food and Drug Administration. (2009). “Guidance for Industry: Factors that Distinguish Liquid Dietary Supplements from Beverages, Considerations Regarding Novel Ingredients, and Labeling for Beverages and Other Conventional Foods”).

In Europa hingegen müssen Nahrungsergänzungsmittel den EU-Rechtsvorschriften entsprechen, die unter anderem die Art der zulässigen Inhaltsstoffe und die Kennzeichnung und Verpackung regeln (European Commission. (2002). “Directive 2002/46/EC of the European Parliament and of the Council of 10 June 2002 on the approximation of the laws of the Member States relating to food supplements”).

Unterschiede zwischen Sportverbänden

Einige Sportverbände können strengere Regeln haben als andere. Zum Beispiel kann der Internationale Olympische Ausschuss (IOC) strengere Richtlinien und strengere Strafen für Dopingvergehen haben als lokale oder nationale Sportverbände (Maughan, R. J., et al. (2018). “IOC consensus statement: dietary supplements and the high-performance athlete”).

Rechtsfolgen für Doping

Die Strafen für Doping können von Geldstrafen und Suspendierungen bis hin zu lebenslangen Verboten und dem Verlust von Titeln und Medaillen reichen. Diese Konsequenzen werden nicht nur von der WADA und anderen internationalen Körperschaften, sondern auch von den Rechtssystemen einzelner Länder verhängt (David, P. (2015). “A Guide to the World Anti-Doping Code: A Fight for the Spirit of Sport”).

Einhaltung der Regelungen

Athleten sind nicht nur für die Einhaltung der Anti-Doping-Regelungen verantwortlich, sondern auch für die Kenntnis der Inhaltsstoffe aller konsumierten Nahrungsergänzungsmittel. Das Prinzip der “strict liability” besagt, dass Athleten für jegliche verbotene Substanzen in ihrem Körper verantwortlich sind, unabhängig davon, wie diese dort gelangt sind (United States Anti-Doping Agency (USADA). “Strict Liability in Anti-Doping”).

Die Kölner Liste ist ein Instrument welches Athleten helfen kann, Fehler zu vermeiden.

Es ist wichtig, dass Athleten, Trainer und Sportfachleute sich der spezifischen Regeln bewusst sind, die für ihre Situation gelten, und dass sie proaktiv Massnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass alle konsumierten Produkte den geltenden Vorschriften entsprechen.

 

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